Manching

Manching
Mạnching,
 
Marktgemeinde im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm, Oberbayern, 364 m über dem Meeresspiegel, in der Donauniederung 8 km südlich von Ingolstadt, 11 200 Einwohner; Keltenmuseum; Werk der Luftfahrtindustrie (Dasa); Militärflugplatz.
 
 
Östlich von Manching, das erstmals 844 urkundlich erwähnt wurde, lag ein keltisches Oppidum, wahrscheinlich Hauptort der Vindeliker (Funde aus der mittleren und späten La-Tène-Zeit). Nahezu die Hälfte der ursprünglich kreisrunden Stadtmauer (7,5 km) ist erhalten. Ausgrabungen von 1938 ergaben, dass diese erst als »Murus Gallicus« errichtet, später als Pfostenschlitzmauer mit breiter Erdrampe restauriert wurde. Umfangreiche Grabungen seit 1955 brachten den Nachweis einer großflächigen (mindestens 380 ha) Besiedlung im Innenraum während des 2. und 1. Jahrhunderts v. Chr. mit groß angelegter, auf Baulinien beruhender Planung (Rechteckhäuser). Goldmünzenherstellung, Eisenverhüttung, Bronzeguss, Glasverarbeitung (Schmuck, Armringe) und Fernhandelserzeugnisse (Weinamphoren, Bronzefibeln) sind nachweisbar. Im Norden und Westen des Stadtgebiets lagen im 4. und 3. Jahrhundert v. Chr. zwei Friedhöfe. Die Zerstörung der wirtschaftlich und kulturell bedeutenden Stadtanlage um die Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. dürfte im Zusammenhang mit innerkelt. Wirren oder einem frühen Vorstoß der Germanen stehen. Im Bereich des Oppidums bestand vermutlich im 2. Jahrhundert n. Chr. die römische Straßenstation Vallatum und in spätkaiserlicher Zeit ein Kastell gleichen Namens.
 
 
Die Ausgrabungen in M., hg. v. W. Krämer, auf 20 Bde. ber. (1969 ff.);
 H. Lorenz: Rundgang durch eine kelt. »Stadt« (1986).

Universal-Lexikon. 2012.

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